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A8 EINIGE MIDI-ÜBERTRAGUNGSBEISPIELE

An dieser Stelle folgen einige komplexere Beispiele, die die bisher vorgestellten Daten benutzen. Doch vorher sei noch der ominöse "RUNNING STATUS" erklärt. Hierbei handelt es sich um eine einfache Regel der Datenübertragung, die allerdings relativ spät in das MIDI-Protokoll aufgenommen wurde. Sie besagt, dass es nicht notwendig ist, ein Statusbyte mehrmals zu senden, solange der Status nicht gewechselt und der MIDI-Kanal beibehalten wird . Möchte man z.B. die Noten "C" und "Eb" einschalten, muss nur einmal das Statusbyte "9nH" gesendet werden. Es folgen direkt danach die vier Datenbytes der zwei Noten.


Um z.B. einen Fortissimo C-Dur Akkord in mittlerer Lage zu spielen, ihm dann ein wenig nach oben zu ziehen und ihn dann mit Channel Pressure zu modulieren, ist folgendes nötig (das alles soll auf MIDI-Kanal 3 geschehen):


92H 3CH 7FH 40H 7FH 43H 7FH E2H 02H 40H 49H 6BH D2H 05H 0AH 12H
(01) (02) (03) (04) (05) (06) (07) (08) (09) (09) (09) (09) (10) (11) (11) (11)

Dabei haben die einzelnen Bytes folgende Funktion :

(Nr.)Byte/Funktion
(01)Statusbyte NoteOn/Ch. 3
(02)Note Nr. 60 = "mittleres C"
(03)Velocity für (2) = 127 = Fortissimo
(04)Note Nr. 64 = "mittleres E"
(05)Velocity für (4)= 127 = Fortissimo
(06)Note Nr. 67 = "mittleres G"
(07)Velocity für (6) = 127 = Fortissimo
(08)Statusbyte Pitch Bending/Ch. 3
(09)verschiedene Werte für (8), werden kontinuierlich übermittelt, sobald der Regler bewegt wird.
(10)Statusbyte Monophonic Aftertouch/Ch. 3
(11)verschiedene Werte für (10) werden kontinuierlich übermittelt, sobald der Aftertouch ausgelöst wird.

Um das wieder abzuschalten, wählen wir eine schnelle Lösung (nein, bitte nicht den Stecker ziehen...):


10110010 01111011 00000000 = B2H 7BH 00H

Dieses ist der (hoffentlich) altbekannte Controller/Auxiliary Message "All Notes Off". Diese Methode hat den Vorteil, dass alle Spielhilfen (Aftertouch, Modulation, Pitch Bending...) automatisch auf den Normalwert gesetzt werden. Dieser "Normalwert" entspricht nicht immer "0" ! (Pitch Bend-Wert "0" entspricht nämlich maximalem Pitch Bending "nach unten"...). Allerdings sollte diese Methode nur in Ausnahmefällen Anwendung finden. Korrekter ist es natürlich, zuerst Aftertouch- und Pitchbendingwerte zu senden, die dem Ruhezustand entsprechen und dann die entsprechenden Note-Off Befehle zu senden. Im folgenden Beispiel wird der "echte" Note Off Befehl "8nH" mit unterschiedlicher Release Velocity pro Taste benutzt:


  82H  3CH  40H  40H  11H  43H  7AH  E2H  00H  40H  D2H  00H
(01) (02) (03) (04) (05) (06) (07) (08) (09) (09) (10) (11)

In diesem Fall haben die einzelnen Bytes folgende Funktion:

(Nr.)Byte/Funktion
(01)Statusbyte Note Off/Ch. 3
(02)Note Nr. 60 = "mittleres C"
(03)Release Velocity für (2) = mittlerer Wert
(04)Note Nr. 64 = "mittleres E"
(05)Release Velocity für (4) =17 =niedriger Wert
(06)Note Nr. 67= "mittleres G"
(07)Release Velocity für (6) = 127 = hoher Wert
(08)Statusbyte Pitch Bending/Ch. 3
(09)Wert -64- = Mittelstellung / kein P.Bend
(10)Statusbyte Monophoner Aftertouch/Ch.3
(11)Wert "00" = kein Aftertouch

Hier ist interessant, dass (03) und (04) zwar völlig identisch 'aussehen', aber doch ganz unterschiedliche Funktionen haben!